VIDP#43 – Squid-Game-Terror, Beethoven-Grab und Männer-Leggings
In der dreiundvierzigsten Episode unseres forensischen Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ fahren wir eine illustre Produktpalette auf: E-Autos mit Dieselantrieb, Rugby-Beine in Leggings, Tattoos mit Servierfunktion und regionales Lithium aus dem Erzgebirge. Doch halt, warum stehen hier überall Maseratis herum? Was sucht Roberto Blanco in Beethovens Grab? Und warum klingelt ständig das Telefon? Wichtig auch: Beim Hütchenspiel stets einen Eichelhäher mitführen!
Die vollständigen Shownotes mit allen Bildern und Artikel-Links findet ihr unter: www.benanza.de/2021/podcast/vidp43-squid-game-terror-beethoven-grab-und-maenner-leggings
Dieselladung und Eichelhäher-Illusion
Das Foto eines Elektroautos, das mittels Dieselgenerator aufgeladen wird, versetzt Twitter in Rage. Der zugehörige Kommentar suggeriert E-Auto-Wahnsinn und Verschwendung. Doch das unschuldige Vehikel ist nur Teil eines – überaus erfolgreichen – Experiments mit E-Autos auf Langstreckenfahrten. Und zwar in Australien, wo mangels Lademöglichkeiten in einer unbewohnten Gegend der Generator seinen Dienst tat. Doch was sind schon Fakten für die aufgebrachte Twitter-Meute, wenn es doch ein Foto gibt? Wie es besser geht, zwitschert uns der Eichelhäher: Rabenvögel wie er brillieren beim Hütchenspiel, weil sie nicht nur selbst gewitzte Trickser sind, sondern sich im Gegensatz zum Menschen auch erwartungsfrei dem Spiel nähern. Das schützt sie vor Täuschungen.
Beethoven-DNA und Telefonterror
Haben wir uns möglicherweise auch in der Abstammung Ludwig van Beethovens getäuscht? Verschiedene Indizien sprechen dafür, dass der gebürtige Bonner afrikanische Wurzeln hatte - und kratzen am eurozentrischen Blick auf Kultur und Geschichte. Künstler und Wissenschaftler überlegen, Beethoven zu exhumieren, um der Sache auf den Grund zu gehen. Auch Schlagerstar Roberto Blanco setzt sich per Videobotschaft an den Wiener Bürgermeister dafür ein, der die Exhumierung genehmigen müsste. Bisher jedoch ohne Erfolg. Etwas mehr Forscherdrang hätte man sich auch von den Machern der Netflix-Serie „Squid Game“ gewünscht. So wird in der Serie eine wichtige Telefonnummer eingeblendet, die sich jedoch als weniger fiktional erweist als die übrige Handlung. Am anderen Ende der Leitung geht eine südkoreanische Geschäftsfrau steil, die täglich von tausenden Anrufen neugieriger Serienfans drangsaliert wird.
Rugby-Strumpfhosen und Restaurant-Tattoos
Weniger leiden müssen neuerdings männliche Rugby-Spieler. Bisher mussten sie offenbar häufig Abschürfungen an den Knien davontragen, während sie ihrer durchaus kontaktintensiven Betätigung nachgehen. Nun dürfen sie ebenso wie die Frauen Leggings oder Strumpfhosen tragen – für den Herrn auch „meggings“ genannt. Damit sich nicht abzeichnet, was sich nicht abzeichnen darf, sind zusätzlich weiterhin Shorts vorgeschrieben. Statt sportlicher Vorteile durch Kleidung winkte in San Francisco einst ein kulinarischer Bonus durch Tätowierung: Wer das Logo eines mexikanischen Restaurants auf der Haut trug, erhielt dort kostenlose Mahlzeiten. Das Angebot hat inzwischen zusammen mit dem Restaurant das Zeitliche gesegnet, doch die stolzen Träger von „Jimmy the Cornman“, eines auf einem Maiskolben reitenden Mexikaners, wurden dank des Angebots zu einer Art Familie.
Über diesen Podcast
„Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern vor allem auch um die Geschichte dahinter, manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick aber vielleicht auch nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.
Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett von VIDP besteht aus den Herren Sammer, Prollo Ferrari, Beef Rogers und dem Gastgeber Ben Cartwright.
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