Voll in die Presse

VIDP#59 – Nippel-Alarm, Orca-Gang und Porno-Matrix (Flotter Dreier)

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In der neunundfünfzigsten Episode unseres sonnenverwöhnten Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ stopfen wir am bisher heißesten Tag des Jahres das Sommerloch. Nach teils geplanter, teils ungeplanter Funkstille melden wir uns zurück zum Dienst an den Hörenden. Und spannen einen gewohnt familienfreundlichen Bogen - vom Auto-Abo über die Schokoladenfabrik bis zur Porno-Polizei . Das Getränk der Wahl ist heute eine (künftig) rare Spezialität, die bestimmt einmal sehr wertvoll geworden wäre, hätten wir sie nicht verkostet. Otto-Fans aufgepasst: Nein, Es ist kein Chateau Reibach.

Die vollständigen Shownotes mit allen Bildern und Artikel-Links findet ihr unter: www.benanza.de/2022/podcast/vidp59-nippel-alarm-orca-gang-und-porno-matrix-flotter-dreier

Brustschwimmen und Nippel-Alarm

Göttinger Frauen dürfen seit kurzem, was dortige Männer schon lange dürfen: Oben ohne ins Schwimmbad gehen. Erst mal nur am Wochenende, man will schließlich nichts überstürzen. Zwischenstand bislang: Es funktioniert, wenngleich die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern des Experiments verhärtet sind. Angenommen wird das Angebot auch eher sporadisch. Hier und andernorts fordern Aktivistinnen generell eine Desexualisierung der weiblichen Brust (schöne Grüße an gefühlt 90 % der Werbeindustrie). Dass Brust weiterhin nicht gleich Brust ist, sehen wir zum Beispiel im Sport. Als neulich Anhängerinnen der siegreichen Frauenfußball-Meisterschaft in Lausanne gemeinsam mit den anwesenden Herren blank zogen, schritten die Sicherheitskräfte ein – mutmaßlich mit der Situation überfordert. Besonders bizarr die Begründung: Nippel bedecken, es sind doch Kinder anwesend!

Schiedsrichter-Lärm und Orca-Randale

In Fußballstadien geht die Bedrohung nicht nur von unsittlichen Fans aus, sondern bisweilen auch vom Schiedsrichter. Gleich zwei Unparteiischen brachte die unsachgemäße Verwendung ihrer Schiedsrichterpfeifen juristischen Ärger ein. Weil sie auf direktem Weg ins Spielerohr gepfiffen hatten, gab’ es eine Anzeige wegen Körperverletzung. Einer von ihnen wurde bereits zu Sozialstunden und Geldstrafe verurteilt – der angepfiffene Spieler hatte einen Tinnitus davongetragen. Vorsatz wurde dem Pfeifenden nicht vorgeworfen, aber den Warnhinweis auf der Pfeifenschachtel hätte er wohl ernst nehmen sollen. Warnungen ernst nehmen sollten übrigens auch Segler vor Gibraltar: Dort greifen ungehaltene Orcas immer wieder größere Segelboote an – offenbar, um diese zur Umkehr zu bewegen. Die ortsansässigen Schwertwale stehen offenbar zunehmend unter Stress, weil sie von Fischerbooten gestört und verletzt werden. Außerdem konkurrieren sie aufgrund von Überfischung zunehmend mit den Fischern um Nahrung. Ähnlich wie die Forscher warnen wir aber vor Panikmache („Killerwale“) und fordern umsichtigeres Verhalten bei Orca-Begegnungen.

Zensur-Helm und Heizungs-Abo

Chinas Internet-Zensur bekämpft neben etlichen anderen Dingen auch die dort streng verbotene Pornografie. Forscher haben der chinesischen „Porno-Polizei“ nun einen neuen Helm verpasst: Mit einer Trefferquote von 80 Prozent erkannte der Helm, ob den Teilnehmern gerade belanglose Fotos oder böse Porno-Fotos gezeigt wurden. Praktisch, aber auch dystopisch: Wie in der Matrix stellen wir uns haufenweise behelmte Knechte vor, deren Hirn zum KI-unterstützten Schmuddelfilter degradiert wird. Eher Knecht als König soll zukünftig auch der BMW-Kunde werden: Der Autohersteller will die Sitzheizung im Monats- oder Jahresabo anbieten. Der Haken an der Sache, die Heizung ist natürlich längst da, aber der Kunde soll gefälligst extra zahlen, wenn ihm das Gesäß fröstelt. Auch andere Hersteller experimentieren mit Abo-Modellen. So gibt es von Mercedes in einigen Ländern schon das Motorensound-Abo fürs Elektroauto. Wir sagen, allein die Möglichkeit lässt vielerorts wohl die Abo-Falle zuschnappen.

Über diesen Podcast

Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern vor allem auch um die Geschichte dahinter, manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick aber vielleicht auch nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.

Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett von VIDP besteht aus den Herren Sammer, Prollo Ferrari, Beef Rogers und dem Gastgeber Ben Cartwright.

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