VIDP#67 – Fake-Löwe, Pumuckl-Strafe und Parkscheiben-Fauxpas (mit Technikfeuerwerk)
In der siebenundsechzigsten Episode unseres technisch gepimpten Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ feiern wir den Beginn der vierten Staffel. Schon vor Weihnachten gibt es Geschenke und wir packen unsere neuen Spielzeuge aus. Bei den Mikros haben wir an der Qualitätsschraube gedreht, und wir zeichnen mit einem neuen Mischpult auf. Ob die spontan lieb gewonnenen Soundclips und Spezialeffekte unser Qualitätsangebot bereichern, wird sich zeigen. Wir geloben schon jetzt, unserem akustischen Spieltrieb nicht allzu sehr nachzugeben, auch wenn es uns große Freude – wie ein lang erwartetes Weihnachtsgeschenk eben.
Erdbebenlöwe und Beleidigungs-Gollum
Löwenjagd in einem japanischen Zoo: Durch ein Erdbeben aus dem Gehege befreit, stolziert eine Raubkatze durch die Anlage, mitten durch die staunenden Gäste. Helfer und Feuerwehr können das Tier mit Schilden und Netzen in die Enge treiben. Schließlich sorgt das Betäubungsgewehr für Ruhe. Glücklicherweise war das Ganze nur eine Übung. Und der Löwe? Ein Mitarbeiter im flauschigen Löwenkostüm, unterwegs auf lediglich zwei „Pfoten“. Insgesamt also ein mehr als sonderbares Unterfangen, wie wir meinen.
Doch nichts liegt uns ferner, als den geflissentlichen Löwendarsteller im Strampelanzug zu diffamieren. Zumal für Beleidigungen bekanntlich Strafen drohen. Eine Beschimpfung als „Gollum“ aus dem Herrn der Ringe wurde hierzulande gerichtlich abgestraft. Generell droht Ungemach, wenn man sich beim Beschimpfen an Bösewichten aus Film und Literatur orientiert, seien diese auch fiktional. Sogar eigentlich als positiv wahrgenommene Gestalten können beleidigend wirken, etwa Schlümpfe. Und eine Polizistin, die in Anspielung auf ihre roten Haare als „Pumuckl“ diffamiert wurde, setzte eine Strafe durch.
Parkscheiben-Flop und Raserstrafe
Völlig ungerechtfertigt bestraft wurde ein Autofahrer aus Germeringen: Er hatte eine ungültige Parkscheibe genutzt. Deren Drehscheibe war im Uhrzeigersinn bedruckt, doch nach der diesbezüglich recht pedantischen StVO müsste es umgekehrt sein. Mit dem Knöllchen meldete sich der Herr bei der Stadt, denn von dieser hatte er die Parkscheibe bekommen. Mit einem älteren Einkaufsflyer und beim diesjährigen Stadtfest hatte die Stadt ganze 5.000 Stück davon in Umlauf gebracht. Mit dem Knöllchen konfrontiert, bot sie nicht nur an, dieses zu bezahlen, sondern bittet nun auch die übrigen Empfänger, den Fehldruck zu entsorgen.
In Dänemark wird derweil auf ganz anderem Niveau bestraft – und auch entsorgt. Raser müssen dort nicht nur mit teuren Geldstrafen rechnen, sondern auch mit dem Zwangsverkauf des verwendeten Fahrzeugs. Für einen Raser, der mit 210 statt 110 unterwegs gewesen war, kam es nach einer weiteren Verschärfung der Gesetze noch härter: 20 Tage Knast, drei Jahre ohne Lappen, und die Karre wird versteigert. Besonders dumm für ihn: Er war im geleasten Porsche 993 eines Freundes unterwegs. Ob die beiden noch befreundet sind, ist zu bezweifeln.
Sammelwut und Telefonzellen-Beerdigung
Heute beschäftigen wir uns mehr mit Strafen als Knecht Ruprecht. Doch natürlich haben wir auch Buntes im Angebot. So freuen wir uns mit dem eifrigen Spielesammler Leroy Patterson über dessen 2.706 zusammengetragenen Exemplare eines Videospiels. Zur internetgefälligen Präsentation ordentlich gestapelt und fotografiert – im Hintergrund fast beiläufig ein Reigen klassischer Spielekonsolen. Doch was ist denn dieses Spiel: Sneak King!? Ausgerechnet ein vor etlichen Jahren von Burger King preisgünstig bis kostenlos dargebotenes Xbox-Werbespiel wurde zum Objekt der Sammelfreude. Der Sammler sieht‘s gelassen bis pragmatisch: Sind die Spiele doch irgendwann mal was wert, ist er reich. Wenn nicht, ist es immerhin eine lustige Geschichte.
Als bislang eher sinnlos hat sich das Sammeln von Telefonkarten entpuppt – und es wird wohl nicht mehr besser. Die noch vorhandenen öffentlichen Telefonzellen nehmen inzwischen kein Münzgeld mehr an, und ab Januar 2023 auch keine Telefonkarten. Bis 2025 werden die verbleibenden Geräte dann abgebaut sein. Und während wir uns noch fragen, wann wir das letzte Mal eine Telefonzelle genutzt haben, schwebt der Finger schon wieder über der Soundeffekt-Taste… Bleibt uns gewogen im neuen VIDP-Jahr!
Über diesen Podcast
„Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern vor allem auch um die Geschichte dahinter, manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick aber vielleicht auch nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.
Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett von VIDP besteht aus den Herren Sammer, Prollo Ferrari, Beef Rogers und dem Gastgeber Ben Cartwright.
Kontakt & Mehr
Twitter: https://twitter.com/benanza_online
Instagram: https://www.instagram.com/benanza_pix
YouTube: https://www.youtube.com/benanza_online
Mail: voll-in-die-presse@benanza.de
Merch: https://www.amazon.de/Voll-die-Presse-Fanware-Merchandise
Kommentare
Neuer Kommentar