VIDP#68 – U-Bahn-Stripp, Walross-Lust und Rektalgranate (mit Neujahrsgruß)
In der achtundsechzigsten Episode unseres koffeinhaltigen Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ werden ausnahmsweise Kaffee und Kuchen kredenzt – aus gegebenem Anlass. Später kommt - ganz im Geiste des „Dry January“ - noch ein Alkoholfreies hinzu. Doch inhaltlich liefern wir routiniert hochprozentigab: Schweinereien und Putzfimmel, Pimmel-Beleidigung im Parlament, eine prominente Wasserleiche, sogar einen achten Kontinent haben wir dabei. Doch wer hat in die Trinkflasche uriniert?
Die vollständigen Shownotes mit allen Bildern und Artikel-Links findet ihr unter: www.benanza.de/2023/podcast/vidp68-u-bahn-stripp-walross-lust-und-rektalgranate-mit-neujahrsgruß
Intimraketen und Raketen-Phallus
Selten wurden Kino-Metaphern für koitale Machenschaften gekonnter persifliert als in der Nackten Kanone 2 ½: Hot Dog ins Brötchen, Zug in den Tunnel, Ölbohrung und natürlich ein ordentlicher Raketenstart. Offenbar weiß auch der Contentfilter von Twitter Bescheid. Jedenfalls verhängte er gegen mehrere Twitter-Accounts eine 1-tägige Sperre wegen der Veröffentlichung „intimer Bilder“: Sie hatten Fotos vom Start einer SpaceX-Rakete gepostet, und der Algorithmus witterte Ferkeleien. Der Besitzer gleich beider Firmen, ein gewisser Elon M., räumte ein, dass die Bilderkennung wohl verbesserungsfähig sei.
Deutlich konkreter wurde es in einer südfranzösischen Klinik: Dort landete ein älterer Herr, der eine Weltkriegsgranate im Rektum mitführte. Damit die Darmrakete (a.k.a. Arschbombe) nicht abging, wurden sogleich Sprengstoffexperten herbeigerufen. Die gaben zwar Entwarnung, doch eine unangenehme Operation blieb dem Böllerfan nicht erspart.
Unterhosen-Bahn und Walross-Masturbation
Ganz zwanglos konnte man hingegen in der Londoner U-Bahn die Hose herunterlassen, als dort zum „No Trousers Tube Ride“ gerufen wurde. Trotz Winterwetter machten hunderte Teilnehmer mit und begaben sich in Unterhosen auf den Weg zur Arbeit (wo sie ihr Beinkleid vermutlich wieder anlegten). In London gibt es die Aktion schon seit 2009, entstanden war sie 2002 in New York. Und selbstverständlich legen die Londoner zwar die Hose, aber nicht die guten Manieren ab. Vorgabe der Organisatoren: keine Tangas, nichts Anstößiges. Man wolle die Leute schließlich zum Lachen bringen und nicht verärgern.
Unzüchtiger ging es hingegen weiter nördlich in Scarborough zu. Ein Walross hatte es sich zum Jahreswechsel auf der Kaimauer im Hafen bequem gemacht. Pikantes Detail, natürlich mit Videobeweis: Der „Thor“ genannte Gast nutzte die Hafenpause auch, um sich auf der Kaimauer gemütlich die Wurst zu pellen. Die Stadt sagte ihr Silvester-Feuerwerk kurzfristig ab, um den gewichtigen Gast auf seiner Durchreise nicht zu stören. Wobei auch immer.
Titanic-Tod und Männer-Hausarbeit
Weder Hafen noch Feuerwerk gab es seinerzeit für die Titanic – natürlich auch nicht in James Camerons gleichnamigem Film. Eben noch knatternd im Frachtraum, fand sich die Hauptfigur Jack bekanntlich mit der geliebten Rose im Eiswasser wieder. Sie überlebte dank einer zum Floß umfunktionierten Tür, er musste im Wasser erfrieren. Und seitdem wird Cameron von Klugscheißern verfolgt. Hätte der Depp nicht mit auf die Tür klettern können? Die dramaturgischen Gründe für das Finale lagen auf der Hand. Dennoch gab der genervte Cameron 25 Jahre nach Filmstart schließlich eine Studie in Auftrag und ließ die Filmszene nachstellen. Fazit: No chance! So blieb dem guten Jack immerhin die Ankunft im Alltag erspart.
Und damit zu einer der Kernfragen des (stereotypen) Ehelebens: Warum drücken sich Männer vor der Hausarbeit? Eine psychologische Studie versuchte dies nun zu klären. Die Kurzfassung: Sie nehmen Schmutz und Unordnung genauso wahr wie Frauen. Nur bleibt bei ihnen der „Wischbefehl“ aus, während Frauen Dreck als Aufgabe betrachten. Typisch Frau also? Keineswegs, sondern durch Sozialisierung antrainiert. Natürlich fallen uns gleich Gegenbeispiele aus unserem Umfeld ein, wo die Geschlechterverteilung umgekehrt ist. Und auch die Forscher mahnen an: Training hilft, so dass auch der werte Herr sauberkeitsempfindlicher werden kann, wenn er sich nur Mühe gibt. Darauf erst mal ein Stück Torte – wir bemühen uns, nicht zu krümeln.
Über diesen Podcast
„Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern vor allem auch um die Geschichte dahinter, manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick aber vielleicht auch nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.
Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett von VIDP besteht aus den Herren Sammer, Prollo Ferrari, Beef Rogers und dem Gastgeber Ben Cartwright.
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