Voll in die Presse

VIDP#73 – Dienstprügel, Mumienliebe und Namens-Meshing (mit Gast Florence)

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In der dreiundsiebzigsten Episode unseres frankophilen Presse- und Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ öffnet uns unsere Frankreich-Expertin Florence die Augen über ihr Geburtsland. Scheinbar war es doch keine so schlechte Idee, den Film „Hangover“ in Frankreich als „Very Bad Trip“ zu veröffentlichen (wie wir in der letzten Episode vermuteten). Die Sendung "in a nutshell": Autoprotzer in schmutzigen Unterhosen tauschen Potenz gegen PS und der Essenfahrer liefert Mumien. Während die KI Donald Trump festnimmt, raufen Forscher dem guten alten Ludwig van die Haare. Großer Spaß!

Die vollständigen Shownotes mit allen Bildern und Artikel-Links findet ihr unter: www.benanza.de/2023/podcast/vidp73-dienstpruegel-mumienliebe-und-namens-meshing-mit-gast-florence

Komponisten-DNA und Mischnamen

Ludwig van Beethoven zeichnete sich nicht nur durch einen hohen Ausstoß an Sinfonien aus, sondern verteilte offenbar auch freigiebig Locken. Forscher untersuchten nun acht davon und stellten fest, dass insgesamt drei gar nicht von Beethovens Wuschelkopf stammten. Eine der berühmtesten, die “Hiller-Locke”, gehörte stattdessen einer Frau. Darüber dürfte sich der Schriftsteller Martin Russell besonders die Haare raufen. Denn sein True-Crime-Roman “Beethovens Locke. Eine wahre Geschichte” scheitern nun nachträglich am Faktencheck. Den echten Frisurteilen entlockten die Wissenschaftler noch weitere Erkenntnisse. Darunter eine besonders haarige Angelegenheit: Irgendwann vor Beethovens Geburt müsse es in der Familie einen Seitensprung gegeben haben. Bekannte Spekulationen, dass Beethoven selbst ein außereheliches Kind gewesen sei, scheinen nun nicht mehr an den Haaren herbeigezogen.

So manche Beziehung wird nicht etwa durch außereheliches Bunga Bunga, sondern schon bei der Wahl eines gemeinsamen Nachnamens auf die Probe gestellt. Wer nimmt den Namen des anderen an? Darf es vielleicht ein Doppelname sein? Nimmt er gar ihren Namen an? Was sollen die Verwandten sagen? Wenn es nach den Grünen im Bundestag geht, dürfen sich Paare bald auf eine weitere Option freuen, genannt “Meshing”. Frau Schneider und Herr Müller könnten sich fortan einfach Schnüller nennen. Nette Idee, aber ist das noch Politik oder schon Trolling? Kritiker wittern Frevel, doch die Briten wissen Bescheid: Bei ihnen ist die Verschmelzung von Nachnamen schon länger möglich.

Unterhosenmuffel und Mumienlieferant

Neuer Tag, neue Unterhose? Nicht für alle, denn vor allem deutsche Männer - genauer gesagt ein Viertel von ihnen – wechseln ihre Unterbekleidung nicht täglich. Bei den Frauen ist die Lage etwas besser: nur etwa jede zehnte trägt den Schlüpper mehrtägig. Die entsprechende GfK-Erhebung ist repräsentativ. Doch wer weiß, ob die Dunkelziffer bei den Unterhosengammlern nicht noch größer ist?

Ohne Bremsstreifen, jedoch mit gut abgehangener Fracht griffen Polizisten in Peru den 26-jährigen Julio auf. In seiner Kühltasche trug der ehemalige Essenlieferant eine achthundert Jahre alte Mumie durch die Gegend. Angeblich wollte er „Juanita“, wie er sie nannte, seinen Freunden zeigen. Sie sei so etwas wie eine spirituelle Freundin und schlafe in seinem Zimmer. Doch seine Begleitung wurde konfisziert und einer Analyse unterzogen. Die mag auch Julio erstaunt haben, denn seine Juanita war in Wirklichkeit ein 45jähriger Juan.

Schlägerei-Unfall und Eiffelturm-Abmahnung

Jura-Studierende aufgepasst, das könnte in der nächsten Klausur landen: Bauleiter trifft auf einen LKW-Fahrer, der seine Betriebseinfahrt blockierte. Es entwickelte sich ein Wortgefecht und kurz darauf flogen die Fäuste. Der Bauleiter ließ ordentlich Federn und wollte die Behandlungskosten von der gesetzlichen Unfallversicherung erstattet bekommen. Immerhin war der Vermöbelte dienstlich unterwegs. Doch war die Angelegenheit wirklich ein Arbeitsunfall? Nein, sagte das Sozialgericht, denn das Zurechtweisen anderer Verkehrsteilnehmer diene nicht der betrieblichen Tätigkeit. Wer Maulaffen feil hält und dafür Backenfutter bezieht, tue das im Rahmen seines privaten Lebensbereichs.

Dienstfahrt oder nicht, unsere juristische Studienreise führt uns zu guter Letzt in die Stadt der Liebe. Dort steht passenderweise der wohl größte Eisenphallus der Welt – der Eiffelturm. Doch der Focus weiß zu berichten: Wehe dem, der das Bauwerk im Dunkeln fotografiert! Die Beleuchtung des Turms ist nämlich nicht nur exquisit, sondern auch urheberrechtlich geschützt. Fotografieren ohne Genehmigung ist quasi verboten. Eine lustige Vorstellung. Kaum hebt sich ein Selfie Stick, springen schon Abmahnanwälte aus den Büschen. Touristen knipsen sich in den Knast, in Pariser Kerkern stapeln sich Reiseblogger. Doch wir geben Entwarnung und verabschieden uns in großer Vorfreude auf das Osterfest, zu dem wir mit einer kleinen Überraschungsepisode aufwarten werden…

Über diesen Podcast

Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern vor allem auch um die Geschichte dahinter, manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick aber vielleicht auch nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.

Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett von VIDP besteht aus den Herren Sammer, Prollo Ferrari, Beef Rogers und dem Gastgeber Ben Cartwright.

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