Voll in die Presse

VIDP#98 – Sand-Mafia, Fischkot-Strand und Quasi-Kristalle (Sand-Edition mit Monte und Christoph)

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In der achtundneunzigsten Episode unseres granularen Medien-Podcasts „Voll in die Presse“ sprechen wir über ein allseits bekanntes Lockersediment. Der knapper werdende Rohstoff ist bei Strandtouristen und Bauunternehmern gleichermaßen beliebt. Wir sprechen natürlich über Sand. Dabei begleitet uns der Boden-Experte Christoph vom Soilcast, dem fachkundigen Bodenkunde-Podcast. Und wir lernen, Sand ist kein Boden, außer darin wächst etwas. Für den nötigen Tiefgang in sorgt die Tiefengeologin Monte, die es eher mit Steinen und Geröll hält. Zur Krönung singt uns die KI Loblieder, bei denen kein Auge trocken bleibt - ob nun vor Freude oder Schmerzen.

Hier findet ihr die exklusive Playlist aller AI-nzigartigen "Voll in die Presse Hits“: https://suno.com/playlist/0d2e68dc-3aa5-46fb-851c-eaf0ead4b139

Die vollständigen Shownotes mit allen Bildern und Artikel-Links findet ihr unter: www.benanza.de/2024/podcast/vidp98-sand-mafia-fischkot-strand-und-quasi-kristalle-sand-edition-mit-monte-und-christoph

Sand-Krise und Spielplatz-Krater

Obwohl es angeblich Sand wie Sand am Meer gibt, herrscht eine zunehmende Sandkrise. 50 Milliarden Tonnen werden jährlich verbraucht. Nach Wasser ist Sand damit der am häufigsten verwendete Rohstoff. Dummerweise eignet sich der reichlich vorhandene Wüstensand nicht für den Bau. Entgegen bisheriger Meinung (VIDP#82) ist der Grund dafür aber nicht, dass die Körner zu rund sind. Vielmehr fehlt es ihm an Mittel- und Grobsandanteilen. Sprich: er ist zu fein, um ihn zu Beton zu verarbeiten.

Ihren persönlichen Weg aus der Sandkrise fanden unbekannte Sanddiebe im Fränkischen Wiesentheid. Sie plünderten übers Wochenende vier Kubikmeter Sand von einen Spielplatz. Die Diebe blieben unerkannt, wurden aber angesichts des geschätzten Werts von etwa 100 Euro auch nicht reich. Außerdem schätzt die Polizei, dass zwei Personen etwa eine Stunde gebraucht haben müssten, um den Sand auf einen Anhänger zu verladen.

Farb-Strand und Kack-Sand

Es muss nicht immer weiß sein: Strände gibt es – wenn auch selten – in allen möglichen Farben. Am Pink Sands Beach auf den Bahamas enthält der Sand Überreste von rot gepanzerten Kleinstlebewesen und sieht entsprechend rosa aus. Eisenoxid färbt den Ramla Bay Beach orange-golden und der Papakolea Beach auf Hawaii wird von Mineralien grün gefärbt. Weniger exotisch und für Pauschaltouristen zugänglicher sind die schwarzen Strände auf Lanzarote.

Hauptsache der Sand ist nicht karibisch weiß. In diesem Fall besteht er nämlich aus Fischkot. Produzent der weißen Strände ist der Papagaienfisch, der kalkhaltige Algen von Korallenriffe abfrisst. Die Korallen freut’s, denn sie gedeihen in Gebieten mit großen Papageienfisch-Populationen besonders gut. Weil die Tiere 90 Prozent des Tages mit der Nahrungsaufnahme verbringen, kackt ein einzelner Fisch jährlich bis zu 320 Kilo Sand.

Atom-Staub und Touristen-Falle

Alle paar Jahre weht Wüstensand aus der Sahara Richtung Europa. Bevor er mit dem Regen herunterbröselt, färbt er den Himmel rot. Das freut Fotografen und Autowaschanlagen-Besitzer gleichermaßen. Wie französische Forscher feststellten, bringt der Sand allerdings auch das Ergebnis der Atomtests mit nach Hause, die Frankreich Anfang der 1960er Jahre in der algerischen Wüste durchführte. Zwar nicht gefährlich, aber messbar ist das Caesium-137 im herüberwehenden Sand.

Überraschung von unten statt von oben: Mehrere Strandbesucher im Ostseeband Kühlungsborn hatten überraschende Begegnungen mit Treibsand. Eine Familie musste sogar von der Feuerwehr gerettet werden. Ursache für die Unpässlichkeit war eine vorherige Sturmflut, durch die der Sand stellenweise stark mit Wasser gesättigt war. Daher liegt auch die Lösung für verunsicherte Touristen auf der Hand: Einfach um feuchte Sandstellen herumgehen.

Wer bis hier drangeblieben ist, hat gelernt: Sand ist gar kein Boden. Übriges regelt die DIN 4022. Und das Zonenschmelzverfahren hat nichts mit der Wiedervereinigung zu tun.

Über diesen Podcast

Voll in die Presse“ „Voll in die Presse“ ist der Medienspiegel-Podcast über herrlich schräge Meldungen, Berichte und Social-Media-Posts. Ob nun kurios, peinlich oder einfach nur verrückt, wir sprechen darüber. Dabei geht es nicht nur um die Meldung als solche sondern auch um die Geschichte dahinter. Und manchmal sogar um das große Ganze. Vieles ist auf den ersten Blick lustig, manches stimmt auf den zweiten Blick vielleicht nachdenklich. Auf jeden Fall bietet die Medienwelt unzählige Gelegenheiten für eine angeregte Unterhaltung.

Damit es dabei nicht zu trocken zugeht, gibt es parallel zum Gequatsche eine exquisite „Bottle-Party“. Das heißt konkret, jeder Mitstreiter bringt ein Getränk seiner Wahl mit zur Sendung und wir verkosten dieses während wir unsere Presse-Fundstücke diskutieren. So bekommt der Name „Voll in die Presse“ eine ganz neue Bedeutung. Aufgenommen wird das Ganze im Benanza-Bus, unserem fahrenden Ton-Studio. Das literarische Quartett von VIDP besteht aus den Herren Sammer, Beef Rogers, Prollo Ferrari und dem Gastgeber Ben Cartwright.

Eine Produktion von Benanza.Podcast. Mehr Infos unter https://www.benanza.de/category/podcast/voll-in-die-presse/

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